Großküchen in der Gemeinschaftsverpflegung sind auf Wirtschaftlichkeit und Prozesssicherheit angewiesen. Ob in Krankenhäusern, Schulmensen, Betriebskantinen oder Pflegeeinrichtungen – überall entstehen durch dauerhaft laufende Küchentechnik hohe Energiekosten. Gleichzeitig steigen Anforderungen an Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Moderne Geräte können helfen, Betriebskosten zu senken, Abläufe zu optimieren und gesetzliche Auflagen zu erfüllen.
1. Wo der Energieverbrauch besonders hoch ist
In Einrichtungen mit hohen Portionszahlen und festen Essenszeiten entstehen typische Verbrauchsspitzen und Dauerlasten. Besonders energieintensiv sind:
- Kühl- und Tiefkühlgeräte im Dauerbetrieb
- Kombidämpfer, Kippbratpfannen und Kochkessel
- Spültechnik für Tablett- und Geschirrkreisläufe
- Wärmetechnik in Ausgaben und Speisentransport
In Summe machen diese Anlagen bis zu zwei Drittel des Strombedarfs einer Zentralküche aus.
2. Einsparpotenziale durch moderne Küchentechnik
Kühltechnik
Früher: Geräte mit hohen Kälteverlusten, manuelle Temperaturregelung.
Heute: Digitale Steuerungen, natürliche Kältemittel wie R290, bessere Isolierung.
Einsparung: 30–50 % weniger Strom im Vergleich zu Altgeräten.
Praxisnutzen: Geringere Wartung, konstantere Kühltemperaturen, weniger Störungen im HACCP-System.
Spültechnik
Früher: Unkontrollierte Wasser- und Chemiedosierung, hohe Abwärmeverluste.
Heute: Wärmerückgewinnung, automatische Beladungserkennung, präzise Dosiersysteme.
Einsparung: 40 % weniger Energie, bis zu 30 % weniger Wasserverbrauch.
Praxisnutzen: Kürzere Trocknungszeiten, verbesserte Hygiene, geringerer Personaleinsatz.
Kochtechnik und Speisenzubereitung
Früher: Gas- oder Elektroherde mit hoher Abwärme und schwer regulierbarer Hitze.
Heute: Induktionsfelder, multifunktionale Gargeräte, intelligente Steuerungen.
Einsparung: Bis zu 60 % weniger Energie durch direkte Wärmeübertragung.
Praxisnutzen: Schnellere Reaktionszeiten, geringere Hitze im Raum, mehr Arbeitssicherheit.
Kombidämpfer und Garsysteme
Früher: Hoher Wasser- und Energieverbrauch, geringe Flexibilität bei Teillast.
Heute: Automatische Programme, Sensorik, Eco-Modi, bedarfsorientierte Dampfzufuhr.
Einsparung: 20–30 % Energie und Wasser weniger pro Garprozess.
Praxisnutzen: Reproduzierbare Ergebnisse, geringere Fehleranfälligkeit, weniger Personalbindung.
3. Lastspitzenmanagement – sinnvoller Baustein im Energieplan
Einrichtungen mit festen Essenszeiten haben besonders ausgeprägte Lastspitzen – z. B. vormittags zwischen 10 und 12 Uhr. Werden alle Geräte gleichzeitig betrieben, kann das die Stromnetzentgelte erheblich erhöhen. Intelligente Steuerungen und Energiemanagementsysteme helfen, solche Lastspitzen zu reduzieren:
- Geräte werden zeitversetzt aktiviert oder gepuffert
- Wärmespeicher glätten Energiebedarfe
- Leistungsgrenzen werden nicht überschritten
Vorteil: Reduzierung der Grundkosten, geringere Netzbelastung, erhöhte Betriebssicherheit.
4. Fördermöglichkeiten und Finanzierungswege
BAFA-Zuschüsse
- Programm: Energieeffizienz in der Wirtschaft (Einzelmaßnahme)
- Förderhöhe: Bis zu 40 % der Investitionskosten
- Voraussetzung: Einbindung eines Energieeffizienzberaters
KfW-Förderung
- Programm: Energieeffizienzprogramm Produktionsanlagen/Prozesse
- Leistung: Günstiger Kredit mit optionalem Tilgungszuschuss
Regionale Programme
- Beispiele: Klimaschutz-Plus (BW), RENplus (BB)
- Oft kombinierbar mit Bundesprogrammen
Förderung durch Energieversorger
- Zuschüsse für energieeffiziente Großküchentechnik
- Vergünstigte Beschaffung über Partnershops
- Kostenlose oder vergünstigte Energieberatung
Leasing & Contracting
- Leasing: Ideal für Kombidämpfer oder Spültechnik mit Wartungsvertrag
- Contracting: Nutzung gegen feste Gebühr – Anbieter stellt Technik und Service
Tipp: Förderung immer vor dem Kauf beantragen. Viele Hersteller bieten Unterstützung bei der Antragstellung oder haben Partnerprogramme mit Energieberatern.
5. Fazit: Investitionen lohnen sich mehrfach
In der Gemeinschaftsverpflegung zählen Energieeffizienz, Ausfallsicherheit und kalkulierbare Betriebskosten. Moderne Küchentechnik trägt zu allen drei Aspekten bei. Besonders bei Geräten mit Dauerbetrieb oder Lastspitzen ist der Spareffekt schnell spürbar.
Mit gezielter Investition, Nutzung von Fördermitteln und cleverem Lastmanagement lässt sich nicht nur Geld sparen, sondern auch ein Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. In einer Zeit wachsender wirtschaftlicher und gesetzlicher Anforderungen wird effiziente Technik damit zum echten Standortvorteil.



