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Ernährungsarmut in Deutschland: ein vernachlässigtes Problem?

Am 21. März 2023 übergab der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) in Berlin seine neue Stellungnahme „Ernährungsarmut unter Pandemiebedingungen“ an den Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir. Darin analysieren die 18 Wissenschaftler*innen die Ernährungssituation von armutsgefährdeten Haushalten während der Pandemie und leiten Empfehlungen an die Politik für ähnliche Krisensituationen sowie für Probleme ab, die durch die Pandemie offensichtlicher geworden sind.

In Deutschland sind rund drei Millionen Menschen von Ernährungsarmut betroffen. Dies bedeutet, dass Menschen sich nicht gesund ernähren können und von ernährungsbezogenen Aspekten des sozialen Lebens ausgeschlossen werden. „Wir hoffen, dass unsere Stellungnahme dieses wichtige Thema stärker auf die Agenda der Nationalen Ernährungsstrategie der Bundesregierung setzt”, so Regina Birner, Universität Hohenheim und Co-Leiterin der Arbeitsgruppe des WBAE.

Jakob Linseisen, Universität Augsburg, Co-Leiter der Arbeitsgruppe und ehemaliger Präsident der DGE, betont: „Unsere Analyse zeigt, dass wir grundsätzlich zu wenig über Ernährungsarmut in Deutschland wissen. Deshalb empfehlen wir, eine solide Datengrundlage zur Häufigkeit, den Ursachen und Folgen von Ernährungsarmut in Deutschland zu schaffen. Eine kontinuierliche Beschreibung (Monitoring) von materieller und sozialer Ernährungsarmut ermöglicht es, die Wirksamkeit von Gegenmaßnahmen zu überprüfen und immer wieder nachzusteuern. Ernährungsarmut in einem wohlhabenden Land wie Deutschland kann weder bei Kindern noch bei Erwachsenen hingenommen werden, auch nicht in Krisensituationen.”

Download der Stellungnahme: Ernährungsarmut unter Pandemiebedingungen (bmel.de)

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