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Nachhaltige Tierhaltung im Fokus: Tönnies-Workshop setzt neue Impulse

Das ist geschehen:

Am 6. November 2023 fand ein Workshop der Tönnies Forschung zum Thema “Tierwohl und Emissionen” statt. Teilnehmer aus verschiedenen Sektoren wie Landwirtschaft, Wissenschaft und Lebensmitteleinzelhandel trafen sich, um optimale Wege für die Nutztierhaltung zu diskutieren.

Die unterschiedlichen Positionen

Mehrere Experten brachten ihre Ansichten ein. Diese reichten von der Forderung nach nachhaltigerer Nahrungsmittelproduktion über neue Stallbaukonzepte bis hin zur Betonung der Bedeutung von Tierwohl in Verbindung mit Umweltschutz. Es gab keine einheitliche Quintessenz, sondern vielfältige Ansätze wie verbesserte Futtereffizienz, Stallbedingungen, selektive Züchtung und emissionsarme Fütterung.

Die unterschiedlichen Positionen des Workshops “Tierwohl und Emissionen” der Tönnies Forschung können wie folgt zusammengefasst werden:

Nachhaltigkeit und Regionalität:

Einige Experten, wie Prof. Dr. Dr. Kai Frölich, betonen die Wichtigkeit einer Rückbesinnung auf nachhaltige und regional orientierte Landwirtschaftspraktiken. Sie sehen in der Erhaltung alter Nutztierrassen und einer angepassten Nutzung von Flächen einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz.

Emissionsreduktion und Stallbaukonzepte:

Es wurde die Bedeutung emissionsarmer Fütterung und innovativer Stallbaukonzepte hervorgehoben. Experten wie Lars Broer und Bernhard Feller diskutierten über die Notwendigkeit, Tierwohlstandards und Umweltauswirkungen in der Stallgestaltung zu berücksichtigen.

Ökoeffizienz in der Landwirtschaft:

Professor Dr. Friedhelm Taube betonte die Rolle der Nutztierhaltung im Kontext der Welternährung und ökologischen Intensivierung. Er argumentiert für eine Anpassung der Tierhaltung an die Erfüllung von Ökosystemleistungen und plädiert für einen integrierten Ansatz in der Landwirtschaft.

Relevanz für die Gemeinschaftsverpflegung

Die Relevanz des Workshops “Tierwohl und Emissionen” für die Gemeinschaftsverpflegung ist vielschichtig:

Qualität und Nachhaltigkeit der Lebensmittel:

Die im Workshop diskutierten Themen wie nachhaltige Landwirtschaftspraktiken und emissionsarme Tierhaltung beeinflussen direkt die Qualität und Umweltverträglichkeit der Lebensmittel. In der Gemeinschaftsverpflegung, die oft große Mengen an Lebensmitteln bezieht, kann die Wahl für Produkte aus nachhaltigerer Produktion einen großen Unterschied in Bezug auf Umweltbelastung und Gesundheit machen.

Beispiel

Ein Schul-Catering-Service entscheidet sich für Fleischprodukte aus Betrieben, die nachhaltige Fütterungspraktiken und verbesserte Stallbedingungen einsetzen. Dadurch verbessert sich nicht nur die Lebensmittelqualität, sondern es wird auch ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet.

Einfluss auf Verbraucherverhalten und -präferenzen

Durch die Wahl von Produkten, die hohen Tierwohlstandards entsprechen und umweltfreundlich produziert werden, kann die Gemeinschaftsverpflegung das Bewusstsein und die Nachfrage der Verbraucher in diese Richtung lenken.

Beispiel

Ein Betriebsrestaurant bietet regelmäßig Gerichte mit Zutaten aus emissionsarmer Produktion an. Dies fördert das Bewusstsein der Mitarbeiter für nachhaltige Ernährung und kann deren Konsumgewohnheiten auch außerhalb der Arbeitsstätte beeinflussen.

Vorbildfunktion und Bildung

Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen, besonders in Bildungseinrichtungen, haben die Möglichkeit, durch ihre Auswahl an Lebensmitteln und Informationsangebote über deren Herkunft eine Vorbildfunktion einzunehmen und Bildung in Sachen nachhaltige Ernährung zu leisten.

Beispiel

Eine Universitätsmensa integriert Informationsmaterial über die Herkunft ihrer Lebensmittel und die Bedeutung von Tierwohl und Emissionsreduktion. Dies fördert das Verständnis und das Interesse der Studierenden an nachhaltiger Ernährung.

Wirtschaftliche und regulatorische Aspekte

Langfristig kann die Orientierung an Nachhaltigkeitskriterien auch wirtschaftliche Vorteile bieten, beispielsweise durch effizientere Ressourcennutzung und Anpassung an zukünftige Umweltvorschriften.

Beispiel

Eine Großküche, die auf Produkte aus nachhaltiger Nutztierhaltung setzt, könnte langfristig von niedrigeren Betriebskosten profitieren, wenn beispielsweise Steuervorteile für umweltfreundliche Praktiken eingeführt werden.

Insgesamt kann die Gemeinschaftsverpflegung durch die Integration von Erkenntnissen und Praktiken aus dem Bereich der nachhaltigen Nutztierhaltung und Emissionsreduktion eine Schlüsselrolle in der Förderung eines umweltbewussten und gesundheitsorientierten Ernährungsverhaltens spielen.

Das ist der Kontext

Der Workshop fand vor dem Hintergrund einer zunehmenden Fokussierung auf nachhaltigere Systeme in der Tierhaltung statt. Die Teilnehmer diskutierten über die Notwendigkeit, Tierhaltungssysteme zu optimieren, um sie nachhaltiger zu gestalten. Dies spiegelt den aktuellen Trend wider, der eine Balance zwischen Tierwohl, Umweltschutz und effizienter Produktion anstrebt.

Empfehlungen der Redaktion

Um die vielfältigen Herausforderungen im Bereich Tierwohl und Emissionen anzugehen, sollte ein integrativer Ansatz verfolgt werden, der verschiedene Elemente kombiniert:

  1. Förderung regionaler und nachhaltiger Landwirtschaftspraktiken: Stärkung kleinbäuerlicher Strukturen und Anpassung staatlicher Förderinstrumente an Ökosystemleistungen.
  2. Entwicklung und Anwendung emissionsarmer Stallbaukonzepte: Umweltauswirkungen sollten in der Stallgestaltung ebenso berücksichtigt werden wie das Tierwohl.
  3. Integration ökoeffizienter Ansätze in der Landwirtschaft: Die Nutzung von Ökolandbau-Praktiken in Kombination mit integrierten Landbaukonzepten könnte eine nachhaltige Tierhaltung unterstützen, die sowohl ökologische als auch ernährungspolitische Ziele erfüllt.

Diese Empfehlung zielt darauf ab, sowohl die Bedürfnisse des Tierwohls als auch die ökologischen Anforderungen in Einklang zu bringen, während gleichzeitig die Effizienz und Nachhaltigkeit der Lebensmittelproduktion verbessert werden.

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